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Ältere Menschen finden immer mehr Gefallen an digitalen Medien

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Immer mehr ältere Menschen in Deutschland nutzen digitale Medien, wie eine aktuelle Studie des medienpädagogischen Forschungsbunds Südwest belegt. Die SIM 2021 (Senior:innen, Internet, Medien) wurde im Frühjahr 2022 veröffentlicht und steht als PDF unter http://www.mpfs.de/studien/?tab=tab-18-10 kostenfrei zur Verfügung. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Gerontologie der Universität Heidelberg und der katholischen Hochschule Freiburg wurde ein seniorengerechter Fragebogen entwickelt und es wurden 3.005 ältere Menschen im Alter von 60 bis 85 Jahren deutschlandweit befragt (54 Prozent Frauen und 46 Prozent Männer).

Ältere Menschen haben wie alle anderen auch ein vielfältiges Medienrepertoire, das sie auch intensiv nutzen. An erster Stelle stehen dabei die klassischen Mediengeräte wie Fernseher und Radio, allerdings besitzt fast die Hälfte hier schon einen Smart TV. 83 Prozent nutzen das Internet und in 78 Prozent der Haushalte über WLAN. Auch das Smartphone ist bei älteren Menschen weit verbreitet (78 Prozent).

Ältere Menschen sehen gerne fern, das klassische Fernsehen spielt nach wie vor bis ins hohe Alter eine große Rolle im Tagesablauf. Aber auch das Smartphone ist gut in den Alltag integriert, lediglich ein Drittel nutzt keines. Das Smartphone treibt die Internetnutzung älterer Menschen an, insbesondere bei den 60 bis 79-Jährigen. Erst ab dem Alter von 80 Jahren nimmt die Nutzung mit zunehmendem Alter wieder ab. Noch nutzen Männer die neuen Möglichkeiten mehr, aber Frauen holen hier stetig auf!

Beliebt bei beiden Geschlechtern sind die digitalen Kommunikationsangebote: Hier dominiert der Messenger WhatsApp, alle anderen Messenger spielen so gut wie keine Rolle! Auch Informations- (Suchmaschine Google, Nachrichten, Hobby) und Unterhaltungsangebote (Mediatheken, YouTube, Online Spiele) werden sehr gerne genutzt, gerade bei den Online Spielen sind es die Frauen, die diesen Zeitvertreib für sich entdeckt haben. Den Geldtransfer über digitale Medien scheuen noch immer die Hälfte der älteren Menschen und auch Soziale Netzwerke werden eher selten genutzt und wenn, dann nur Facebook. Nachbarschaftsplattformen wie www.nebenan.de treffen aktuell auf kein Interesse.

Auch wenn die Pandemie sicherlich die gestiegene Internetnutzung von älteren Menschen vorangetrieben hat, sind es immer noch 19 Prozent, die kein Internet nutzen, obwohl 26 Prozent davon einen Internetanschluss im Haushalt haben. Diese fühlen sich nicht unterversorgt, weil sie eine Person haben, die für sie das Internet nutzt. In dieser Gruppe sind mehrheitlich Frauen mit formal niedriger Bildung, geringerem Einkommen und oft alleinlebend. Gründe für die Nichtnutzung des Internets laut eigenen Aussagen sind mangelnder Bedarf, kein persönlicher Mehrwert erkennbar, fehlende Zeit und Lust und vor allem mangelndes Zutrauen. Sicherheitsbedenken und Kosten sind eher nicht ausschlaggebend.

Ältere Menschen sehen bei sich selber noch große Defizite im Umgang mit digitalen Geräten und trauen sich oft nicht zu, Probleme selbstständig lösen zu können oder sich alleine auf Entdeckungsreise nach oder durch eine App zu machen. Sie benötigen Hilfestellung, wissen aber nicht, wo sie diese bekommen können. Die eigenen Kinder/Enkel eignen sich eher nicht als angemessene Begleitung, vielmehr wünscht man sich eine geduldige und konstante Begleitung auf Augenhöhe. Unser Digital-Kompass Standort München unter Führung der EAM bietet unterschiedliche Begleitangebote, nicht nur in München, sondern auch bayernweit an. Ein Blick auf unsere Homepage oder Flyer lohnt sich. Und vielleicht hat auch jemand von Ihnen Lust, uns bei der Begleitung von älteren Menschen zu unterstützen? Wenden Sie sich hierzu bitte an die Geschäftsstelle!

Sabine Jörk
Vorsitzende Evangelische Arbeitsgemeinschaft Medien LV Bayern

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Quelle: pixabay.com