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SPRUCH des Monats Mai

|   Besinnung

Die Heilige Geistkraft trägt rot

Die Farbe rot steht für Kraft, Aktivität und Stärke - vor allem aber für die Liebe. Wer rot trägt, versteckt sich nicht, sondern zeigt sich mutig. Rot steht auch für feurige Glut, deshalb ist die liturgische Farbe für Pfingsten rot.

Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte wird beschrieben, dass zu Pfingsten die Menschen im wahrsten Sinne Feuer und Flamme für ihren Glauben sind. Alle sind von Gottes Geistkraft beseelt. Jede und jeder soll die Sprache des anderen verstehen. Alle sollen miteinander teilen ? das Gebet, das Brot und den Besitz. Prophetisches Reden ermutigt zum Aufbruch, Junge werden Visionen haben und Alte Träume träumen. Alle sollen gerettet werden, die auf Gott vertrauen.

Gottes Geistkraft bewegt die Menschen zu neuer Hoffnung und zu einem Aufbruch voller Vertrauen.
Diesen "Geburtstag der Kirche" feiern wir jedes Jahr. Gott inspiriert uns und belebt unsere Kräfte, wenn wir an den Aufbruch der Urkirche erinnert werden. Die Kraft, mit der Gott uns ergreift, ist erst mal verwirrend und fordert uns ebenso heraus.

Welch eine Verheißung: Etwas Neues kann entstehen. Gott führt uns aus den Zwängen heraus in die Freiheit und Weite des Lebens. ? Lasse ich mich ein auf dieses großartige Angebot? ? Wie stelle ich mir eine Welt vor, in der Gerechtigkeit und Würde der Menschen geachtet werden? ? Traue ich dieser Geistkraft überhaupt?

Wenn ich auf Gott vertraue, dann habe ich auch den Wunsch, Gottes Lebensentwurf für uns Menschen zu verteidigen und umzusetzen ? wir Menschen sind Geschwister, mit je eigener Würde. Freiheit und Liebe sind uns versprochen. Wir möchten in Frieden leben.

Gott möchte, dass wir das weiterhin verteidigen. Er stellt unsere Füße auf weiten Raum. Aber solche Freiheit ist auch unbequem. Wir können enttäuscht werden. Wir brauchen viel Kraft und Ausdauer, um immer wieder neu zu beginnen.

Ich höre die Einwände, die Zweifel: Wie ist das zu schaffen? Ist das alles nicht nur ein schöner Traum? Gott will Frieden und da ist so viel Krieg. Gott will die Liebe und da ist so viel Hass. Gott will, dass alle satt werden und da ist so viel Hunger und Not auf der Welt.

Wie schnell macht sich Ohnmacht breit, und es besteht die Gefahr, dass wir selbst uns für handlungsunfähig erklären.

Kann die Kraft Gottes zu Pfingsten wirklich verändern? Die Theologin Dorothee Sölle hat dazu gesagt: Nichts ist so gottlos, wie der Satz "Da kann man nichts machen". ? Wer auf Gott vertraut, gibt sich nicht dem Pessimismus und der Resignation hin. Im Gegenteil ? die Heilige Geistkraft lebt schon in uns, wir aber müssen sie auch leben lassen. Sie verleiht uns Mut, Zuversicht und Offenheit. Denn die Heilige Geistkraft trägt rot als Zeichen der Liebe.

Tragen Sie doch auch einmal rot zu Pfingsten. 

Hella Mahler, Uetze

 

 

 

 

 

 

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Hand umfasst Erdkugel mit Friedenstaube
Quelle: Gerd Altmann / Pixabay.com