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SPRUCH des Monats September

|   Besinnung

„Die Liebe Gottes versöhnt und eint die leidende Schöpfung“

Seit 2010 ruft die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) am 1. September zum Schöpfungstag auf. In diesem Jahr lautet das Motto. „Die Liebe Gottes versöhnt und eint die leidende Schöpfung“.

Der Sommer ist jetzt fast vorbei, der Herbst ist ab September schnell zu spüren, vor allem daran, dass die Tage doch sichtbar kürzer werden. Aber auch die große Hitze nimmt ab, die Abende und Nächte werden kühler und bringen uns gesünderen Schlaf. Es gibt wohl keine unter uns, die nicht unter der Hitze und der langen Trockenheit gelitten hat. Die Gartenbesitzer, die gar nicht so viel gießen konnten, damit die Blumen nicht verdorrten oder das Obst und Gemüse reif wurde, bevor es an der Pflanze vertrocknete.

Wasser ist das Element, auf das es ankommt. Das Wasser lebensnotwendig ist für Mensch und Tier, für die Landwirtschaft, damit wir alle zu essen und zu trinken haben, das wissen wir. Aber in diesem Jahr haben wir gesehen, wie die Pegel der Flüsse beängstigend gesunken sind. Flüsse sind seit altersher Versorgungswege. Trotz Autobahnen und Schienenverkehr, können wir auf den Schiffverkehr nicht verzichten, wenn die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern nicht einbrechen soll.

Wasser des Lebens, Wasser in der Taufe als sichtbares Zeichen Gottes, dem Lebensspender.

Auf diese Verflechtungen unseres Daseins will der Schöpfungstag aufmerksam machen. Im 1. Buch Mose lesen wir: und siehe, die Schöpfung war sehr gut! Selbst der Mensch wird mit diesem „sehr gut“ belegt. Wir sind also Teil der Schöpfung und stehen nicht außerhalb oder über der Schöpfung, sondern gleichberechtigt in ihr. Daher auch der Auftrag, diese Schöpfung und die Lebensbedingungen für alle Lebewesen zu bewahren. Wir sehen klar, dass die Schöpfung leidet, teils unter der Hitze und Trockenheit, andernorts unter starkem Regen und Überschwemmungen. Die Uneinigkeit der Völker über die Auswirkungen des Klimawandels macht die Aufgabe, die leidende Schöpfung in den Blick zu nehmen und Lösungswege zu finden, nicht einfacher.

Der Schöpfungstag gibt uns den Auftrag, die Liebe Gottes ernst zu nehmen, Versöhnung anzustreben, ob im Kleinen oder weltweit, damit das Leben auch für zukünftige Generationen lebenswert ist.

Dieser Aufgabe will sich auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) stellen, der vom 31. August bis 08.September 2022 in Karlsruhe tagt. Über dieser Vollversammlung steht das Wort: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt. Hoffen wir, dass es gelingt, dass die christlichen Kirchen ein starkes Zeichen der Versöhnung in die Welt setzen können.

Und so will ich zwei kurze Abschnitte aus der Gottesdienstordnung für den diesjährigen        Schöpfungstag übernehmen:

„Wie groß ist da die Hoffnung, dass Versöhnung und Einheit ein zentrales Anliegen Gottes sind. Wie groß ist unsere Erwartung an uns gegenseitig, auf der Spur des biblischen Gottes alles zu tun, was auf Versöhnung, Ausgleich, Gerechtigkeit in und mit der ganzen Schöpfung hinwirkt.

Zum christlichen Bekenntnis gehört, dass Gott sich selbst zum Teil seiner Schöpfung gemacht hat. Dass er sich seine Schöpfung nicht vom Leibe hielt, sondern sich leibhaftig eingelassen hat auf die Schöpfung. Gottes schöpferisches, lebenspendendes Wort hat Fleisch angenommen, hat sich selbst – so bezeugt es die Schrift – die zerrissene, schmerzhafte, leidende Schöpfung angetan, indem er seinen Sohn in die Welt gesandt hat.

Treuer Gott, Erhöre das Seufzen deiner Schöpfung und lass in unserem Verhalten offenbar werden, dass wir deine Kinder sind. Wir bitten dich für alle, die unter den Folgen der Umweltzerstörung leiden. Wir bringen vor dich alle Ungerechtigkeit und Armut, allen Hunger und alles Leid, das dadurch entsteht. Wir bitten dich für alle, die auf der Flucht sind, weil ihre Lebensgrundlagen zerstört wurden.“

Nur gemeinsam mit Gottes Hilfe kann ein Umdenken stattfinden und Neues entstehen.

Inge Gehlert
Mitglied im Bundesvorstand

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Bild zum Schöpfungstag 2022
Quelle: www.oekumene-ack.de