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SPRUCH des Monats April 2025

Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.

EG+56 (Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch)

Seit einigen Jahren pflege ich nun meinen Mann. Er ist alt geworden und schwächer, braucht rund um die Uhr meine Hilfe. Wir hören gemeinsam die Nachrichten, sind am Sonntagmorgen in der Fernsehkirche, und ich lese ihm aus der Zeitung vor. Aber der Radius, in dem ihn das alles bewegt, wird kleiner. Er spricht nur noch wenig. Wir verstehen uns auch ohne Worte. Aber in mir brennt und brodelt das noch, was da um uns herum und in der Welt geschieht.

So sitzen wir schweigend beim Mittagessen, was sich inzwischen lang hinzieht, anderthalb Stunden, auch mal zwei, weil er langsam isst. Ich spreche ihn nicht an, damit er sich nicht verschluckt. Lungenentzündung hatten wir schon. 
Irgendwann fing das Schweigen an, in mir zu reden. Bilder stiegen auf, Sätze, kleine Texte entstanden. Ein paar von ihnen möchte ich heute mit Euch/Ihnen teilen zur Besinnung zwischen Passion und Ostern.

Es war einmal die Taube,
den Ölzweig im Schnabel,
ein Zeichen des Friedens.

Es war einmal ein Lamm,
das gab sein Leben
für den Weg in die Freiheit.

Doch die Friedenstaube ist mutiert
zum Raubtier,
und der Wolf
kommt im Schafspelz daher.

Sei wachsam, kleiner Spatz!
Nimm dich in Acht, blaue Meise!
Und du, Lämmchen,
vertrau nicht den schönen Reden!

Denn der Falke sucht Beute
für seine Krallen,
und der Wolf
hat ein gefräßiges Maul.

So viele Gefallene auf dem Maidan.
So viele Tote in den Trümmern von Gaza.
So viele Gefangene, Gefolterte, Getötete
rund um den Erdball.
Wer hört ihre Schreie?
Wer heilt ihre Seelen?
Wer tröstet die Trauernden?

Der EINE,
verraten, gefangen, gefoltert,
getötet von Menschenhand,
gestorben auf Golgatha,
ist auferstanden,
zu suchen und heimzubringen
all das verlorene Leben
in Gottes offene Arme.

(darum:)

Aufstehen,
jeden Tag aufs Neue.
Mal federleicht,
als sei die Schwere der Glieder
in der Nacht geblieben.
Mal widerstrebend,
weil der Kampf im Licht des Tages
kein Ende nehmen wird.

Aufstehen,
jeden Tag aufs Neue
und in allem
das Leben finden,
das unverlierbare.

Ihnen/Euch allen wünschen ein frohes Osterfest
Ulrike und Winfried Börsch

Quelle: pixabay.com
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