Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar
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Deutsche Bischöfe positionieren sich auf ihrer Frühjahrs-Vollversammlung 2024 klar zum Thema Rechtsextremismus
Zur Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz vom 22. Februar 2024 nimmt Inge Gehlert, Vorsitzende des Verwaltungsrats des DEF-Landesverbands Bayern und Mitglied des Bundesvorstandes, wie folgt Stellung:
Ich begrüße die Erklärung der deutschen Bischofskonferenz vom 22. Februar 2024 zu ihrer Positionierung zur AfD, zum „III. Weg“ und zur „Die Heimat“. Einstimmig haben sie verkündet, „dass völkischer Nationalismus mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar ist. Diese Parteien können für Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind nicht wählbar. Die Verbreitung rechtsextremer Parolen - dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus - ist überdies mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar“.
Die Bischöfe, die sonst in vielen Dingen unterschiedliche Ansichten haben, haben alle dieser Erklärung zugestimmt und betont, dass jeder jeden Satz dieser Verlautbarung unterschreiben kann.
Kardinal Marx hatte in seiner Predigt bei der Konferenz betont, dass die Freiheit gefährdet sei. „In dieser Zeit muss die Kirche an der Seite der Freiheit stehen und nicht an der Seite von autoritären Regimen, nicht an der Seite derer, die von der Vergangenheit träumen und Putin oder Kyrill Träume hegen.“
Die Menschenwürde und deren Beachtung ist oberstes Gebot nicht nur in den Kirchen, sondern in unserer ganzen Gesellschaft. Dies so deutlich zu machen, ist ein starkes Zeichen der katholischen Kirche.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, hat in einer offiziellen Mitteilung erklärt, dass sich die EKD dieser Erklärung der Bischofskonferenz anschließt. Ihrer Ansicht nach ist in Zeiten, in denen die Grundwerte unseres Zusammenlebens durch Rechtsextremisten in Frage gestellt werden, eine klare gemeinsame Haltung der Kirchen wichtig. Sie verweist auf den Beschluss der EKD-Synode vom Dezember 2023. Darin heißt es: „Darum ruft die Synode der EKD alle Wahlberechtigten mit Blick auf die Wahlen im Jahr 2024 dazu auf, ausschließlich Parteien aus dem demokratischen Spektrum zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft der Vielfalt und ein gerechtes, demokratisches Gemeinwesen einsetzen.“
Für mich ist es daher wichtig, dass wir uns als Christinnen diesem Aufruf anschließen und unsere Werte ebenso klar und deutlich vertreten.
Der Bundesvorstand schließt sich dieser Stellungnahme an.
Anna Kaib, Bundesvorsitzende