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BAGSO und die Menschenrechte Älterer

|   Aktuelles

Treffen auf europäischer Ebene in Wien

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) kümmert sich nicht nur um die Rechte älterer Menschen in Deutschland, sondern hat sich auf internationaler und europäischer Ebene mit Nichtregierungsorganisationen (NGO) vernetzt, um so zu erreichen, dass die UNO eine Konvention zum Schutz der älteren Menschen weltweit verabschiedet.

So gibt es im Rahmen des Erasmus+ Programms Treffen im europäischen Raum, bei denen über die Lebensbedingungen der Menschen und den Bestrebungen, die Würde älterer Menschen zu achten und zu schützen, gesprochen und beraten wird. Ziel ist es, die Staaten der EU dazu zu bringen, dass sie sich für diese UN-Konvention einsetzen.

Erste Schritte sind bereits getan. In Madrid wurde 2002 der zweite Weltaltenhilfeplan verabschiedet. Aber noch zögern viele Staaten, darunter auch EU-Mitgliedsstaaten, sich für eine UN-Konvention für die Rechte älterer Menschen einzusetzen. Daher verstärken mehrere NGOs in verschiedenen EU-Staaten ihre Kooperation, um so dem Ziel näher zu kommen.

In Wien fand in diesem Jahr eine Tagung von Erasmus+ zu diesem Thema statt. Vertreten waren NGOs aus Bulgarien, Irland, Deutschland und dem Gastgeber Österreich. In der deutschen BAGSO-Delegation war ist Inge Gehlert vom Deutschen Evangelischen Frauenbund mitgefahren und konnte wertvolle Impulse mitnehmen.

Vor allem Österreich stellte gute Beispiele vor, wie dort die Teilhabe älterer Menschen auch an den kulturellen Angeboten gefördert wird: spezielle Führungen in Museen für Menschen mit Demenzerkrankung oder Kooperationen von Alters- und Pflegeheimen mit Kindertagesstätten, Oma- und Opa-Projekte mit Jugendlichen, bei denen beide Seiten voneinander lernen. Auch die Mobilitäts-Scouts sind eine wertvolle Bereicherung für die Kommunen, denn sie stellen Schwachstellen im öffentlichen Raum fest, wie fehlende Bürgersteigabsenkungen, mangelnde Bänke, zu wenig öffentliche Toiletten oder auch zu kurze Ampelschaltungen.

In Irland gibt es die „Sage Advocacy“, an die sich jeder ältere Mensch wenden kann, wenn er sich in seinen Rechten verletzt fühlt. Ihr Wahlspruch ist: Über niemanden darf entschieden werden, wenn er nicht selbst gehört wird. Dieses Recht auf Anhörung und Mitreden ist entscheidend für die Qualität des Lebens im Alter.

Seit 2020 hat die UNO die Dekade des „Gesunden Alterns“ ausgerufen. Dazu gehört die Schaffung einer altersfreundlichen Umgebung. Teil davon ist auch die „Barrierefreiheit“, die häufig versprochen, aber leider nicht so oft umgesetzt wird. Aber durch den Austausch und die vorgestellten Beispiele, wie es andere Länder besser machen, kann man von diesen lernen und die Politikerinnen und Politiker im eigenen Land zum Umdenken motivieren. 

Solche EU-weiten Treffen, finanziert durch das Erasmus+ Programm, sind ein guter Weg, voneinander zu erfahren und sich gegenseitig zu unterstützen, um damit im eigenen Land Einiges für ein menschenwürdiges Leben im Alter zu erreichen.

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Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer in Wien (Links im Bild mit gelber Jacke: Inge Gehlert)