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SPRUCH des Monats August

|   Besinnung

Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.

3. Joh. 2 (E)

 

Das Wort ist die Einleitung eines Briefes, nicht wie man vermuten möchte der Schluss, an den Ältesten einer christlichen Gemeinde. Der Schreiber hat den Adressaten, einen gewissen Gaius, wohl gekannt und geschätzt. Diese Briefe waren auf Papyrus verfasst und oft monatelang unterwegs. Es gab noch keine Deutsche Post und schon gar keine E-Mail. Es konnte vorkommen, dass der Empfänger inzwischen bereits nicht mehr am Leben war. Ein Papyrusbrief war etwas Besonderes. Er wurde viele Male vorgelesen, abgeschrieben und weitergegeben und war am Ende vielleicht fast nicht mehr lesbar.

Von solchen Verhältnissen sind wir im 21. Jahrhundert doch weit entfernt. Leider werden ja auch heute handschriftliche Mitteilungen immer seltener. Die technischen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme wie E-Mail oder Facebook sind halt schneller und effektiver. Bedeutet das aber nicht vielleicht eine gewisse Verarmung unserer Sozialkontakte? Und würde man manchen Gedanken lieber nicht zu Papier bringen, den man schnell mal in den sogenannten „sozialen Medien“ in die Welt setzt?

Wohlergehen und Gesundheit sind Zustände, nach denen wir alle streben, die sich alle Menschen ersehnen. Gerade in Corona-Zeiten ist es uns bewusst geworden, wie kostbar sie sind und wir es unseren Mitmenschen wünschen.

Da geht es erst mal um körperliches Wohlergehen und körperliche Gesundheit – wie oft haben wir uns gewünscht: Bleib gesund!

Aber der Verfasser des Johannesbriefes schreibt auch: In jeder Hinsicht. Er wusste, dass körperliches und seelisches Wohlergehen zusammenhängen. Es nützt nichts, keine Beschwerden zu haben, aber in Quarantäne von der Welt abgeschnitten zu sein oder im Seniorenheim keinen Besuch mehr empfangen zu dürfen. Es geht einem trotzdem schlecht.

Und wer sich das richtig überlegt, weiß: Wir Menschen sind soziale Wesen. Ohne ein Lächeln, einen Gruß, einen guten Wunsch oder eine hilfreiche Hand geht es uns nicht gut. Je älter wir werden, desto wichtiger wird das. Ein Gruß und ein Wunsch sind immer wichtig im täglichen Miteinander, auch für die Jungen.

Das war schon so, als „Johannes“ (seinen wirklichen Namen wissen wir nicht) im 2. Jahrhundert nach Christus lebte. In seinen Briefen spricht er immer wieder davon, dass Gott Liebe ist und dass man ihm nur über die Liebe nahekommen kann.

Und der erste Schritt ist ein lieber Gruß:
Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.
3. Joh. 2 (E)

Rosmarie Koch
Ehrenvorsitzende
Wohnheime Frühlingstraße, Fürth

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zwei Männchen reichen sich aus dem jeweiligen PC die Hand
Quelle: Peggy und Marco Lachmann-Anke auf pixabay.com